Wartales

Das ist meine erste Rezension überhaupt. Seid deshalb bitte gnädig. Ich musste jedoch schreiben, weil Wartales in meinen Augen ein ganz besonders gutes Spiel ist.
Pluspunkte:
- Ich mag rundenbasierte Kämpfe, in denen ich unterschiedlichen Einheiten bestimmte Aufgaben zuordnen kann (Fernkampft, Deckung, Angriff, Verteidigung, etc.).
- Die Klassen und Charaktere fühlen sich individuell an. Man baut mit der Zeit eine "echte Bindung" zu ihnen auf (das klingt jetzt nerdiger als es soll). Dadurch werden Gefährten nicht einfach so austauschbar.
- Das Setting ("Mittelalter") und die Umgebung/Landschaften sind stimmig (mit Ausnahme der Tombs; damit kann ich nichts anfangen). Es macht Spaß, die Welt zu erkunden, auch wenn manche Quests der Haupthandlung etwas versteckt sind.
- Man muss auch abseits der eigentlichen Kampfhandlungen sein Team zusammen halten und hat genug zu tun (Nahrung besorgen, der Wache entgehen, Beziehungen zwischen Gefährten, etc.). Die Berufe (mit wenigen Ausnahmen) fühlen sich nützlich an (manche mehr zu Beginn, manche eher im Endgame).
- Man hat sein Lager immer dabei und kann es jederzeit umgestalten. Ich habe viel Zeit allein damit verbracht, das Lager so aufzustellen, dass gefangene Gegner Arbeiten im Lager übernehmen können ohne zu fliehen. Auch der Lagertross (insb. Lastenpferde und Träger) wächst mit der Zeit an, was sich dann wie ein echter Fortschritt anfühlt.
- Auch die Einstellmöglichkeit im Spiel, ob man Gebiete "outleveln" kann oder ob die Gegner "mitleveln", finde ich gut. Das ermöglicht unterschiedliche Herangehensweisen.
- Und man kann seine eigene Spielgeschwindigkeit wählen (das meine ich im übertragenen Sinn; das ist keine Einstellung im Spiel). Ich habe mich als Casualgamer nie gehetzt gefühlt.
Minuspunkte (eine bessere Überschrift wäre eigentlich "Verbessungspotential"):
- Leider gibt es ein paar "Must-have-Klassen", die das Spiel wesentlich erleichtern.
- Das führt im Endgame zu einem relativ schematischen Kampfverlauf.
- Eine Individualisierung des Lagers wäre schön (bspw. durch Trophäen o.ä.).
- Ich habe mir den neuen DLC "Tavernen" gekauft, obwohl ich das Spiel für mich durchgespielt hatte. Ich glaube, dieser Content ist eher was, für Spieler die neu anfangen. Deshalb würde ich mir wünschen, dass künftige DLC neue Gebiete/Level/Klassen enthalten würden. Insbesondere mehr Fernkämpfer täten dem Spiel gut.
Fazit:
Ein (fast) rundum gelungenes Spiel, das weiterhin viel Potenzial für Erweiterungen bietet. Ich kann es jedem, der die zugrundeliegenden Spielmechaniken mag, wärmstens empfehlen.

Für mich ist Waretales ein richtig gutes Spiel. Man hat unglaublich viele Möglichkeiten sich in diesem Spiel zu "beschäftigen". Von dem Upgraden der Ausrüstung über das organisieren des Lagers/Berufe bis hin zum verwalten und einrichten seiner eigenen Taverne.

Die einzelnen Geschichten und Nebenaufgaben in den verschiedenen Provinzen haben mir alle gut gefallen und es hat Spaß gemacht die verschiedensten Aufgaben zu lösen.

Es hat mir großen Spaß gemacht im Laufe des Spiels, in den Tavernen, Söldner anzuheuern und meinen Trupp nach und nach meinem Spielstil anzupassen. Die Auswahl an verschiedenen Klassen ist perfekt um für verschiedene Spielstile sich seinen Trupp zusammen zu stellen.

Einziger Kritikpunkt sind bei mir tatsächlich die Kämpfe, die von Grund auf Spaß gemacht haben, aber mit der Zeit etwas langweilig werden. Durch die verschiedenen Gebiete kommen regelmäßig neue Gegner dazu. Trotzdem habe ich ab einem bestimmten Punkt aufgehört bewusst Kämpfe zu suchen und habe nur noch die nötigsten Kämpfe absolviert. Hätte aber auch selbst keine Idee wie man die Kämpfe, bezogen auf meinen Kritikpunkt verbessern könnte.

Alles in Allem ist Waretales für mich ein gelungenes und zu Empfehlendes Spiel! :)

Wartales hat ohne Frage eine Menge Ecken und Kanten. Wenn man darüber aber hinweg sieht, bekommt man ein ungewöhnliches Rollenspiel mit interessanten Ideen, mit Detailreichtum und eine Welt mit Hunderten von Möglichkeiten. Die eklatante Schwäche von Wartales ist allerdings die fehlende Story. Es gibt in den einzelnen Provinzen zwar jede Menge Aufgaben zu erfüllen, die Quests bauen aber nicht aufeinander auf. Es gibt keinen Gegenspieler, den es zu besiegen gilt, keinen roten Faden oder gar eine Rahmenhandlung mit einem klar definierten Anfang und Ende. Zudem bleiben die Charaktere allesamt blass. Man achtet zwar darauf, dass die Figuren, die man am Anfang erstellt hat überleben und trotzdem hab ich ein paar Söldner angeheuert, die im Laufe der Partie das Zeitliche gesegnet haben. Ihre Leichen wurden am Wegesrand begraben, aber die Namen sind längst vergessen. Das mag zum düsteren Setting des Spiels passen, verhindert aber gleichzeitig eine enge Bindung an die eigene Söldnertruppe. Dabei steht ausgerechnet die ja im Fokus. Einen knappen Daumen nach oben gibt es von mir für die teils fordernden Kämpfe, aber ohne eine interessante Story wird das Spiel schnell langweilig.

Wartales hat mich aufgrund seiner Tiefe sehr lange gefesselt. Das Spiel ist für mich nahe an der Perfektion. Da stimmt jedes Detail. Die Charakterentwicklung, das Resourcenmanagement und insbesondere die Schlachten sind episch und nie gleich. Eine absolute Kaufempfehlung.

„Du kleiner erbärmlicher Ganove wagst es für deine Dienste in meiner Truppe einen Sold einzufordern? Reicht es dir niederen Kreatur etwa nicht, an der Seite des berüchtigten Hauptmann Arne-Phantasia-von-Lumpapumpa zu einem tauglichen Söldner ausgebildet zu werden? Reicht es dir kränklich aussehenden Kakerlake denn nicht, für das Gute zu kämpfen, für das Edle zu bluten, für das Heroische zu leiden oder gar für all dies sterben zu dürfen?
„Was das Gute, Edle und Heroische sein soll, fragt du mich? Nun ja, das übliche Zeug halt: Brandschatzen, Meucheln, Feinde filetieren und hin und wieder mal eine (vermeintlich) gute Tat vollbringen, - sofern für diese eine ausreichend hohe Belohnung ausgelobt wird.
„Ja, nun schau mich nicht so misstrauisch an! Du wirst nichts Befriedigenderes finden, als an unserer Seite zu kämpfen. Denn wir sind eine gewachsene Einheit von mittlerweile 23 kampferprobten Männern und Frauen. Und dazu noch ein (viel zu hungriger) Grizzly sowie drei Pferde. Und hier bei uns würde jeder für den anderen sterben!
„Was musst du denn jetzt dazwischen reden, Lady Denise, während ich hier versuche für uns frisches Blut anzuwerben? Ja, ich weiß es doch, dass Lord Jonas dich das dritte Mal in Folge während eines Kampfes mit einem seiner Pfeile getroffen hat. Ich wünschte, du würdest obgleich solcher Bagatellen nicht immer so schnell aus der Haut fahren. Und nein, ich zahle dir dafür keine Gefahrenzulage! Wie heißt es doch so schön: Wo gehobelt wird fallen Späne! Also berichte diesem schmalbrüstigen Ganoven hier lieber davon, was für einen Meisterkoch wir hier in unseren Reihen haben. Du bekämst bei uns die tollsten Speisen kredenzt und könntest dich hier jeden Abend am Lagerfeuer mit Bier, Wein und selbst gebrannten Schnaps aus der Realität wegballern. Und hin und wieder spendiere ich sogar eine Übernachtung in einem Gasthof, ehe wir dann in die nächste Schlacht ziehen.“
„Apropos Schlacht: wir sind in diesen Schlachten extrem variabel aufgestellt! Nicht nur, dass wir Schwertmeister, Zerstörer, Bollwerke, Kämpfer, Jäger, Scharfrichter, Harpuniere, Schläger, Infanteristen, Berserker und andere missmutige Mordstpyen und misanthropische Meuchelschwestern in unseren Reihen zählen. Nein, aufgrund der vielen von uns genutzten Waffentypen und unterschiedlichen Fähigkeiten jedes Einzelnen sind unsere Kämpfe weit mehr als nur ein plumpes Gemetzel. Oft gleichen diese eher einem choreografierten Ballett des Blutes, einer das Leben verschlingenden Walküre oder einem Schachspiel des Todes.“
„Und als ob all dies nicht bereits einladend genug für dich klingen müsste, erhältst du bei uns obendrauf eine selbst gefertigte auf dich maßgeschneiderte Rüstung, sowie eine auf deine Stärken abgestimmte Waffe, die du in dieser Qualität so nirgendwo anders bekämst. Jawohl, mit dieser Waffe und dieser Rüstung wirst du bei uns besser geschützt sein, als mit all den Krempel, den du hier in den Königreichen und Fürstentümern ringsumher abgreifen kannst. Doch bis es so weit war, dass wir uns selbst aus akkadischen Stahl und dem Können unseres Schmiedes, - der erst unter meiner Führung von einem lächerlichen Lehrling zu einem erhabenen Meister seines Fach aufstieg, mussten wir gefühlt hunderte Kämpfe bestreiten.
„Und nun stehen wir hier - nach all dieser Zeit - und sind dennoch noch immer nicht an unserem Ziel! Denn vor uns liegt noch ein letztes Königreich, in dem wir Einfluss und Macht gewinnen müssen.
„Oh, mein Anwärter, was sehe ich nun da? Sehe ich etwa Tränen in deinen noch jugendlichen Augen sowie ein starkes unkontrollierbares Zittern an deinen Händen? So hoffe ich für dich uns uns alle, dass es Tränen der Vorfreude sind, weil du dich uns hiermit anschließen darfst. Und so hoffe ich überdies, dass dein Zittern nur das Klopfen der Bestie in dir ist, die unter meiner Führung entfesselt werden will.“
So sei Willkommen in den Tälern des Krieges, mein Anwärter!
Sei willkommen in WARTALES!

Geniales Mittelalter-RPG, dazu Runden-Strategie, die es echt in sich hat. Da man seine Begleiter mit verschiedenen Skills ausstatten kann, spielen sich diese ganz unterschiedlich und es macht richtig Spaß, mal hier zu schauen und mal dort herumzuprobieren. Kampfsystem macht Laune, viele Items, gutes Crafting- und Berufe System, große Spielwelt! Hinzu kommt eine Vielzahl an Waffen und Rüstungen, mit ganz unterschiedlichen Stats, Boni oder Mali.
Fazit:
Wartales ist ein gutes Game, was gerade für unter 20 Euro zu haben ist. Sprich, kauft es Euch!

Gutes Spiel aber sehr zeitaufwändig und man muss viel grinden um wirklich in den letzten Regionen mithalten zu können ohne das bei jedem Kampf 1-2 Mitglieder sterben. Eigentlich schade, dass manche Sub speccs der jeweiligen Klassen erst sehr spät freischaltbar waren. (z.B. Schütze vom Jäger in der letzten Region).

Das Lagersystem ist interessant und gut gemacht und die verschiedenen Berufe geben den Klassen auch Boni auf verschiedene Stats.

Kampfsystem ist runden basiert und man versteht recht schnell, wie man seine Einheiten vor Kampf beginn positionieren sollte um möglichst die gegnerische KI auszuspielen. Im Endgebiet kann ein einzelner Kampf schonmal 30min+ gehen. Je nachdem gegen welche Fraktion man kämpft und man keinen seiner eigenen Leute sterben lassen will.

Es gibt anscheinend verschiedene Wege das Spiel "durchzuspielen". Ich hab die Arena der Legenden besiegt und konnte danach entscheiden aufzuhören oder weiter zu spielen. Ich denke mal, dass es da noch mehr Wege gibt.