Submerged

Submerged hat einige Ecken und Kanten. Submerged hat aber auch einigen Charme. Was nun von beidem in der Spielerfahrung obenausschwingt hängt sehr stark von den persönlichen Präferenzen ab.
Das Spiel bezeichnet sich selbst als "Relaxploration", d.h. der Fokus des Spiels steht auf der geruhsamen Entdeckung der Spielewelt. Damit ist bereits ein grosser Punkt beschrieben, der die Spielerschaft trennt. Wer grossen Gameplay sucht, wem Rätsel und Mechaniken und Action wichtig sind, der ist hier falsch am Platz. Wer aber geruhsame Spiele mag, der kann viel Freude an Submerged finden. Tatsächlich hat das Spiel mit rund 4-6 Stunden Spielzeit auch eine ideale Länge für diese Art von Spiel. Und anders als bei reinen Walking Simulatoren hat es doch genügend Gameplayinhalte, die mich gut unterhalten haben.
Das Spiel dreht sich um ein Geschwisterpaar, das in einer überfluteten Stadt landet. Als grosse Schwester ist es nun die Aufgabe mit dem Boot durch die Stadt zu fahren und auf Gebäude zu klettern, um wichtige Utensilien zu finden, um den Bruder gesund zu pflegen. Mit jedem gefundenen Utensil wird in Form von Hyieroglyphzeichen mehr von der Vorgeschichte enthüllt. Mir hat dieser Kniff gefallen und fand ihn gut umgesetzt. Auch ist die persönliche Geschichte genügend gut verständlich, auch wenn gewisse Fragen offen bleiben.
Etwas weniger gut umgesetzt habe ich die Geschichte der Welt gefunden. Auch diese wird Bild für Bild enthüllt, immer wenn man eines der in der Welt verstreuten Geheimnisse entdeckt. Hier bleibt die Geschichte etwas kryptischer und das fand ich schade. Trotzdem bleibt die Idee toll.
Das Gameplay und die Grafik sind eine gemischte Tüte. Auf der einen Seite macht es Spass durch die versunkene Stadt zu fahren und es ist angenehm mal in einem Spiel keine Kämpfe kämpfen zu müssen. Auch das Kraxeln macht durchaus Laune, auch wenn es auf sehr fixen Pfaden geschieht. Gleichzeitig ist manchmal die Steuerung etwas störrisch und hakelig und wenn man auf einem Gebäude eine falsche Abzweigung genommen hat und zurückkraxeln muss, um noch ein Geheimnis zu entdecken bevor man das Hauptziel holt, dann ist das mühsam. Trotzdem war das für mich in einem völlig akzeptablen Rahmen, gerade auch weil keine Präzision nötig ist (kein Plattforming, keine Kämpfe, kein Sterben) und es doch eine kurzweilige Erfahrung ist.
Die Grafik ist sehr stimmig, aber eben auch sehr altbacken. Man merkt dem Spiel an, dass es keine Hochpreisproduktion ist. Die Texturen sind matschig und alles ist etwas eckiger, als es sein sollte. Doch auch hier gilt: Es ist alles in erträglichem Rahmen und die Stärken tragen genügend durch das Spiel, dass man Freude daran haben kann.
Fazit: Die anderen Rezensionen zeigen, dass das Spiel sehr gemischt aufgenommen wird. Es kommt extrem darauf an, welche Präferenzen man hat, ob man das Spiel geniessen und ihm auch seine Schwächen verzeihen kann oder ob man nur gelangweilt und genervt wird. Für mich persönlich hatten die Schwächen erstaunlich wenig Gewicht und ich habe meine rund 5 Stunden Spielzeit mit Submerged von A bis Z genossen. Darum: Klare Empfehlung mit Vorbehalt.

Kurzweiliges Game mit schönem Soundtrack. Spielt sich super trocken und hölzern, aber hat eine süße, leicht traurige Story. Wer Fan von Rime und co. ist bekommt hier ein ähnliches Feeling. Nach 2-4 Stunden ist man dann auch durch mit allem.