River City Girls
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There's trouble once again on the mean streets of River City, but this time the boys are in over their heads! In this all-new entry in the legendary beat-'em-up series, hot-blooded heroes Kuni and Riki have been captured, leaving it to their hard-hitting girlfriends, Kyoko and Misako, to serve up some payback. As you punch and kick your way across town – either solo or with a friend in local co-op – you'll gain new skills, chow down on power-ups, wield an assortment of weapons, and unleash an arsenal of combos, throws, and special attacks that will leave the bad guys crying for mama – all in outrageous 16-bit style! The awesome action is punctuated by manga story panels, anime cutscenes, and an epic synth-pop soundtrack. It’s an old-school rumble for a new generation! Key Features: • Wild beat-'em-up action for one or two players! • Glorious pixel-art graphics plus anime and manga cutscenes! • Fantastic soundtrack featuring Chipzel, Christina Vee, and NateWantsToBattle! • Six large city regions to fight through, complete with shops and side quests! • Loads of weapons, items, and abilities to power-up your heroines! • Guest appearances by classic River City characters!
Steam User 7
Kloppen im Namen der Liebe!
Als die beiden Herzblätter unserer Protagonisten Kyoko und Misako entführt werden, gibt es für die Mädchen kein Halten mehr. Oh Mann, da haben es die Kidnapper echt mit den Falschen angelegt! Dank geballter Girl-Power prügeln sich die High-Schooler erst aus ihrem Klassenzimmer und dann auf den Straßen von River City, um die Jungs aus ihrer misslichen Situation zu befreien. Eingestimmt von diesem absoluten Banger-Intro mach ich mich auf in eine Stadt, in der einem jeder aufs Maul hauen möchte.
In erster Linie ist das Beat 'em up auf 2-Spieler-Koop ausgelegt. Tritt man wie ich solo an, muss man sich zu Beginn jeder Session für eines der beiden Mädchen entscheiden, während das andere außen vor bleibt und nur in den Dialogen auftritt. Das Balancing in den Kämpfen auf dem normalen Schwierigkeitsgrad passt aber prinzipiell (mehr dazu in Kürze) auch im Einzelspieler und ich habe nicht den Eindruck, dass einem als Solokämpferin viele spielerische Möglichkeiten verwehrt bleiben.
Allerdings entfällt hier die Koop-Möglichkeit, sich gegenseitig die Seele wieder in den Leib zu treten und damit wiederzubeleben. Da die Charaktere durch Levelaufstiege automatisch stärker werden, war es wohl außerdem nur mittelmäßig effizient, zum Anfang des Spiels abwechselnd beide Charaktere auszuwählen. Wer sich entscheidet, levelt schneller!
Korrekte Kampftechniken
Schön ist aber, dass Kyoko und Misako unterschiedliche Attacken auf Lager haben. Und nach Storyende werden sogar noch zwei weitere Figuren freigeschaltet. Anfangs ist unser Arsenal noch begrenzt und wird dann graduell durch Levelaufstiege erweitert. So kam bei mir keinerlei Überforderung auf. Ich empfehle außerdem sehr, ein bisschen Geld anzusparen, um im Dojo besonders coole Moves erlernen zu können. Cool bedeutet aber nicht unbedingt auch mächtig, denn die Effektivität der Attacken schwankte meinem Gefühl nach recht stark. Aber hey, solange es fetzig aussieht!
Neben unseren Händen lassen sich auch härtere Waffen wie Baseballschläger, Bumerangs, Parkbänke oder Volleybälle (?) aufheben, die früher oder später zu Bruch gehen. Die Umgebung fällt oft recht vertikal aus, was ich in den Kämpfen aber nur selten nutzen konnte, weil die Gegner einem in Windeseile einfach nachklettern - oder auch mal, weil unsichtbare Blockaden das Springen unbequem einschränken.
Insgesamt haben mir die Kämpfe aber sehr gut gefallen. Die Bewegungsmuster fallen sehr detailverliebt und kreativ aus und es fühlt sich einfach gut an, wenn die vielfältigen Gegnertypen nach einem massiven Dab oder gedrehten Flugkick reihenweise zu Boden fliegen und man dann fieserweise auch noch auf ihnen rumtrampeln kann.
Weniger korrekte Kampftechniken
Ein Strich durch die Rechnung machte mir teilweise aber die etwas umständlich anmutende Steuerung per Gamepad, die nicht angepasst werden kann. Auch die Fake-3D-Perspektive war manchmal nicht ganz einfach einzuschätzen, was sich besonders in einem der Boss-Fights gezeigt hat Noize :|, der genau das gemacht hat, wofür die Perspektive NICHT geeignet ist. Dabei war die Idee doch eigentlich gut, hach.
Ein anderer Boss dagegen hat mich richtig zur Weißglut getrieben, weil seine bescheuerten Angriffe mir teils skandalös spät angekündigt um die Ohren geflattert sind. Auf der anderen Seite gab es aber auch sehr coole Boss-Fights, welche die nach einer Weile dann doch etwas gleichförmig ablaufenden Standard-Kämpfe mit frischen Überraschungen aufgelockert haben. Ich bleibe zwiegespalten, aber definitiv froh darüber, dass diese speziellen Kämpfe im Spiel sind.
Einfacher kann man sie sich zudem machen, indem man ein bisschen (meist teures) Happi-Happi aus den vielen Shops in der mit Storyfortschritt immer freier begehbaren Stadt einpackt und während den Fights im Austausch für Lebensenergie wegsnackt.
Ganz blöd dagegen: Hin und wieder stolpern wir in "zugeschlossene" Kämpfe, die wir erst verlassen dürfen, wenn der letzte Gegner niedergeprügelt wurde. Nach dem eigenen K.O. bin ich in ein paar wenigen Fällen aber direkt wieder im Käfig gelandet. Hier half in einem besonders kniffligen Kampf nur: Git gud, denn Items konnte ich so natürlich nicht kaufen. Ob das ein Bug war oder gewollt, kann ich nicht sicher sagen.
"Misako, I'm gonna cry!"
Aber genug Kampfzeugs, wir müssen noch über die Dialoge reden. Wo der allgemeine Spannungsbogen der gut zehnstündigen Kampagne trotz wildem Ende nicht allzu hoch ausfällt, sind es die Gespräche mit Kyoko, Misako und der illustren Bevölkerung von River City, die dem Spiel extrem viel Charme verleihen.
Das Beat 'em up nimmt sich nicht zu ernst, spielt immer wieder mit Anime-Klischees und gelingt ein dermaßen locker-lässiger Umgang mit allem, dass ich mich auf jeden Dialog gefreut habe. Auch die Harmonie zwischen der taffen, dauerwütenden Misako und der verkappt-taffen aber ihr Herz auf der Zunge tragenden Kyoko ist perfekt abgestimmt.
Dazu ist das Voice Acting selbst bei den Nebencharakteren absolut on-point. Obendrauf kommen ausdruckstark gezeichnete Charakter-Porträts, stilvolle Comic-Sequenzen, kleine Anime-EInspieler und eine äußerst detaillierte Pixel-Optik, welche die abwechslungsreichen und farbenfrohen Stadtteile der japanisch geprägten Stadt toll in Szene setzt.
Viel Aufwand floss ohne Frage auch in den Soundtrack, in dem sich Synth-Pop inklusive Gesang und Ohrwurmcharakter mit retroesken aber raffinierten Beat 'em up-Klängen mischt. Am Ende steht ein überraschend kohärenter Klangcharakter mit viel Wiedererkennungswert.
Persönliches Rating: 76/100
Fazit
River City Girls bleibt wegen einigen Problemchen auf der Gameplay-Seite nicht ohne Frustpotenzial, aber unterm Strich fetzen die Kämpfe ordentlich.
Dazu sticht das Beat 'em up mit viel Charme, einem supercoolen Soundtrack und einer generell hohen Produktionsqualität aus der Masse heraus!