Leap of Fate
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Combat in Leap of Fate is extremely quick and deadly. Not only will you face more than a hundred different types of enemies, ranging from pit fighters to mad cultists and hidden turrets, but the procedurally generated levels will keep you on your toes at all times. Be warned once you die, you must restart from the beginning and try again. Hopefully, you'll have unlocked new permanent upgrades to help you along.
Steam User 2
Dieses Spiel war eine echte Überraschung...nachdem ich es aus einem spottbilligen Fanatical Bundle zusammen mit vielen anderen Spielen bekommen habe, habe ich nicht all zu viel erwartet. Aber Leap of Fate hat mich wirklich voll und ganz in seinen Bann gezogen und ich schreibe diese Rezension nun nach Mitternacht, nachdem ich das Spiel seit heute Nachmittag durchgesuchtet habe. Ursprünglich wollte ich das Spiel nur mal zum Spaß ausprobieren, weil das Setting reizvoll schien (Okkultismus, Verschwörungen - genau meine Themengebiete) aber geblieben bin ich dann letzten Endes auch wegen des Gameplays.
Die Story des Spiels kommt in kleinen Häppchen - sie wird vor einer schön gezeichneten Slideshow als Intro erzählt und gibt noch ein paar Sätze nach dem Sieg über Bossgegner, die je nach Charakter anders ausfallen - generell hat jeder der vier Charaktere seine eigene Story, aber alle Stories sind in einem ähnlichen Bereich angesiedelt - immer geht es um Intrigen, die Erlangung von okkultem Wissen und um Befreiungsschläge.
Die vier den Charakteren zugehörigen Stories haben mir eigentlich alle gut gefallen und durch das Abschließen des Spiels sowie durch die Erfüllung bestimmter Ziele kann man sogar noch alternative Enden freischalten.
Was das Gameplay betrifft so lag meine Präferenz ganz klar bei dem als letztes freizuschaltenden Charakter, Rasimov.
Man könnte meinen, dass dieser Charakter der schwerste Charakter ist, da man ja erst einen gewissen Fortschritt zu verzeichnen haben muss, um ihn überhaupt spielen zu dürfen - aber dem ist nicht so.
Ich persönlich finde, dass Rasimov deutlich einsteigerfreundlicher ist als der erste und die zwei zuvor freigeschalteten Charaktere. Zuerst dachte ich, dass die Besonderheit, dass Rasimov im Vergleich zu den anderen Charakteren sowohl in Geschäften als auch beim Freischalten von Fähigkeiten im Skilltree Leben anstelle der bei Kills durch Spezialfähigkeiten erzeugten Währung ausgeben muss, eine echte Schwierigkeit darstellen würde...aber nein, tatsächlich war das Gegenteil der Fall - hat man erst einmal durch das Meistern von Aufgaben, die alle individuell auf jeden Charakter maßgeschneidert sind, dauerhafte Boni für den jeweiligen Charakter freigeschaltet wird Rasimov zu einer wahren Bestie.
Denn dann bekommt man jedes Mal wenn man Leben opfert, egal in welchem Kontext, statt nur einer Lebensladung gleich die dreifache Lebensladung! Und wenn man diesen Mechanismus geschickt einsetzt kann man ohne Ende neue Skills im Skilltree freischalten und Geschäfte aufkaufen.
Während ich mir also an dem ersten Charakter, Aeon, wirklich die Zähne ausgebissen habe, machten die Durchgänge mit dem rasant stärker werdenden Rasimov einen Heidenspaß. Besonders befriedigend war das Gefühl, dass die geschickte Planung, welche Karten man zuerst betritt und wann man welche Truhe öffnet, nach und nach den Weg zum Ziel pflasterte.
Ich liebe Roguelikes, die so clever strukturiert sind, dass man nicht nur Geschick im Kämpfen oder in Jump n Run Passagen beweisen (Jump n Run Passagen sind hier keine vorhanden, lediglich Fallen, denen man aus dem Weg gehen sollte, wenn man keinen Skill freigeschaltet hat, der Fallen harmlos macht), sondern auch seine Logik- bzw. Taktikfähigkeiten bemühen muss. Dieses Gefühl habe ich beim Spielen von Binding of Isaac gehabt, da es dort sehr wichtig war, wann / in welcher Reihenfolge man welchen Raum betritt, wann man welche Karten einsetzt, welche Items man sich besser für später aufhebt usw. - dieses Gefühl habe ich genauso auch bei diesem Spiel, insbesondere bei Rasimov, und das ist für mich ein echtes Roguelike-Qualitätsmerkmal!
Warum sich die Entwickler entschieden haben, dass man zwangsläufig das Spiel mit dem langweiligsten der vier Charaktere starten muss, ist mir unklar. Da der erste Eindruck ja sehr entscheidend sein kann und ich könnte mir vorstellen, dass ich nicht die einzige bin, die drauf und dran war das Spiel desinteressiert zu beenden, weil der erste Charakter einfach nur öde und noch dazu ziemlich schwierig für einen Neueinsteiger ist.
Jeder der vier Charaktere hat neben einem individuellen Angriffsmuster auch noch eine eigene Glyphe. Glyphen sind Spezialfähigkeiten, die alle eine unterschiedliche Ladungsanzahl haben, die definiert, wie oft man sie auf einer Kampf-Karte einsetzen darf.
Der Startercharakter Aeon hat eine extrem schlechte Glyphe, die teils wirkungsloser ist als der einfache Angriff, mit dem man unbegrenzt umherballern kann. Nun könnte man sagen, dass es dann ja ausreichen würde diesen einfachen Angriff zu nutzen, aber das wäre ja nicht nur öde sondern auch für den weiteren Spielverlauf nicht gerade zuträglich.
Denn leider muss man die Glyphen neben dem Schattenlauf (ein Sprint durch die Feinde, den man im Skilltree mit Zusatzeffekten ausbauen kann und den jeder Charakter hat), der ebenfalls eine limitierte Anzahl von Verwendungen hat, zwangsläufig einsetzen, wenn man mit den ersten drei Charakteren stärker werden möchte, denn sonst wird die Währung, die man zum Freischalten von neuen Skills bei diesen drei Charakteren benötigt nicht generiert und dann schaut man schnell in die Röhre und der Charakter bleibt ein Schwächling, der es niemals bin in die tiefsten Höllenkreise schaffen würde. Natürlich findet man im Laufe des Spiels glücklicherweise neue Glyphen, durch die man die alte Glyphe austauschen kann (es gibt insgesamt 23 an der Zahl, die zweimal verbessert werden können und dadurch neue Stärkungen erhalten), aber bis es soweit ist vergeht etwas Zeit und in der Zeit muss man bestensfalls schon genug Punkte gesammelt haben, damit man sich im Geschäft und im Fähigkeitenbaum wenigstens irgend etwas leisten kann.
Aber bis auf diese Tatsache, dass die Anfängerglyphen von Aeon und Mukai eine etwas fragwürdige Effizienz aufzuweisen haben, finde ich einige der 23 Glyphen sehr interessant und sehr passend zu der zugrundeliegenden Verschwörungsthematik, wie z.B. die portable HAARP-Anlage und die Herbeirufung von Aliens zur Entführung der Feinde.
Wie ihr merkt hat dieses Spiel mehr Tiefgang als man anfangs aufgrund des sehr unbekannten Entwicklerstudios und des niedrigen Preises vermuten könnte. Man hat, um es hier noch einmal übersichtlich aufzulisten:
- 4 Charaktere, die sich alle sehr unterschiedlich spielen und dadurch komplett andere Herangehensweisen erfordern
- 23 interessante, erweiterbare Glyphen
- 3 Skilltrees, die bei jedem Durchgang neu angeordnet werden
- den Schattengang, eine Art Sprint, die neben den normalen Angriffen und Glyphen eingesetzt werden und in diverser Hinsicht modifiziert werden kann
- eine Map, die aus Spielkarten besteht, die bei jedem Durchgang komplett neu zusammengewürfelt ist und die Kampfkarten, Geschäfte und Herausforderungen enthält (und manchmal auch Flüche bzw. Segen)
- übergeordnete, charakterspezifische Challenges, die einem stets zu fordern wissen
- variierende Bosse: wie bei Binding of Isaac gilt es am Ende der Ebene je nach Spieldurchgang einen unterschiedlichen Boss zu bezwingen
Wie ihr seht hat dieses Spiel eigentlich alles was ein gutes Roguelike ausmacht und ich kann absolut nicht verstehen, warum dieses Spiel nicht bekannter ist und es doch so einige negative Reviews gibt.
Mich hat das Spiel sehr begeistert und ich bin inzwischen schon so einige Roguelikes gewohnt, da ich die letzte Zeit in einem regelrechten Roguelike-Rausch war. Gespielt habe ich unter anderem Binding of Isaac, Dead Cells, Dreamscaper, Neon Abyss, Hades, Curse of the Dead Gods und Rogue Legacy. Also wie ihr seht hab ich mittlerweile schon einiges gesehen und viele mögen es vielleicht nicht glauben aber: Leap of Fate hat mir viel mehr Freude bereitet als Hades und Rogue Legacy, obwohl diese beiden Spiele viel bekannter und viel beliebter sind.
Es ist wirklich schade, dass dieses Spiel nicht mehr Anerkennung bekommt, daher war es mir ein Anliegen, ein Lob auszusprechen und potentiellen Interessenten eine Übersicht zu liefern, was dieses Spiel besonders macht.