Everybody’s Gone to the Rapture
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Yaughton, Shropshire. 06:37am 6th June 1984. Deep within the Shropshire countryside, the village of Yaughton stands empty. Toys lie forgotten in the playground, the wind blows quarantine leaflets around the silent churchyard. Down on Appleton’s farm, crops rustle untended. The birds lie where they have fallen. Strange voices haunt the radio waves as uncollected washing hangs listlessly on the line. The televisions are tuned to vacant channels. Above it all, the telescopes of the Observatory point out at dead stars and endless darkness. And someone remains behind, to try and unravel the mystery. Immerse yourself in a rich, deep adventure from award-winning developer The Chinese Room and investigate the last days of Yaughton Valley. Uncover the traces of the vanished community; discover fragments of events and memories to piece together the mystery of the apocalypse.
Steam User 45
"Endlich Ruhe...
Keine nervigen Nachbarn, kein Anstehen an der Mäcces Kasse und niemand der mir in Bus und Bahn in den Nacken rotzt... herrlich.
Kein Kindergeplärre an der Supermarktkasse und niemand, der einem in der Technikabteilung der Mall helfend zu Seite steht, wenn man mal nicht weiter weiß... nichtmal Tech-Nick...
... na ok, also wenigstens das ist noch genau wie immer.
Aber wo sind die eigentlich alle?
Sind wieder Ferien ausgebrochen und keiner hat mir Bescheid gesagt?
Bestimmt hocken die jetzt jetzt alle total besoffen auf Malle und lachen über mich, weil ich allein zu Hause hocke und die ganze Sause mal wieder verpasse.
Gemeinheit!
Oder sind die etwa wieder von so ner ollen transdimensionalen Entität in den Äther abgesaugt worden und ich bin der allerletzte Mensch auf der ganzen weiten Welt?
Ach menno!
Diese Entitäten sind aber auch Spielverderber.
Ich frag mich, warum wir Menschen es einfach nicht lernen und die immer wieder auf die Welt loslassen?
Aber was tu ich nun auf der weiten Welt... so ganz allein?
Das ist sicher noch keinem anderen Menschen jemals passiert... oder?
Egal.
Hab keinen Bock, allein durch verlassene Häuserschluchten zu wandeln.
Da such ich lieber Will Smith und seine Töle, dann sind wir schon zu dritt und können ne Runde Karten kloppen...."
Richtig so, lieber Leser!
Auch in der menschenleeren Apokalypse wird noch eifrig gezockt, so kennen wir Dich.
Aber bisschen blöd ist das natürlich schon, wenn die Mitmenschen plötzlich wie vom Erdboden verschluckt sind.
Da guckste erstmal blöd und wenn sowas dann noch in nem abgelegenen Küstenkaff in den USA passiert und wunderliche Leuchtelichter mit Stimmen aus dem Off herinnen auftauchen...
... ja dann...
... weiß Du zielsicher: Es wird mysteriös und wir schalten auch unsere Logik-Detektoren sicherheitshalber mal auf nur noch halbe Leistung.
Abseits von Logik-Lücken gibts jedoch auch welche in der Realität, denn kaum bist Du im Spiel, geht wie wilde Hatz auch schon los.
Wobei...
... so richtig wild wirds ja dann eher doch nicht...
... eher gemächlich sogar...
... und ja:
Das hier ist wieder so endlos lahmer Walkung Simulator, ich gebs ja zu.
Jedoch ists einer meiner Liebsten, auch weil ich von den Entwicklern schon Dear Esther echt gefeiert hab und das ja ohnehin die Geburtsstunde des Sub-Genres war.
Hier sind wir also bei den Urvätern und Müttern des Genres zu Gast und die müssen schließlich wissen, wies geht.
Oder etwa doch nicht?
Und hier werden sich die Geister dann auch scheiden und das tut ja bekanntlich weh.
Denn zum einen kriegen wir hier ne tolle, wenn auch an den Haaren herbeigezogene Story um die typische Kleinstadt, in der ein Experiment vollkommen aus dem Ruder läuft und dann plötzlich irgendwelche Wesen durchs Telefon die Leutchen aufsaugen...
... ähm tja.
Dann kommt das böse, böse Militär, schmeißt Napalm auf das Vorstadt-Idyll und fertig ist die Kiste samt tragischem Ende.
Das ist echt behämmert ohne Ende, ergibt null Sinn und ist dazu noch viel zu langatmig erzählt, als dass es auch nur ansatzweise fesseln oder begeistern könnte.
Öde.
Garniert wird das Ganze noch mit emotionalem und zwischenmenschlichem Klimbim und an bestimmten Punkten der langsam wandernden Reise kriegen wir immer ein wenig mehr vom Vorstadtleben auf die Ohren und da wirds dann eigentlich interessant.
Denn die Sorgen, Nöte, Wünsche und Konflikte der sub-urbanen Gemeinschaft sind durchaus interessant und erzeugen eine deutlich stärkere Sogwirkung, als der Monster-aus-der-Zwischendimension-Quatsch, den sie eigentlich nur umrahmen sollten.
Und so latschen wir weiter, weiter und immer weiter auf der gemächlichen Hatz nach immer neuen Infos über die Kleinstädter, deren Affären, religiöse und gesellschaftliche Konflikte und allerlei Alltagswahnsinn, der ja manchmal doch ne Art voyeuristischen Charme mit sich bringt.
Geplant war das hier also vielleicht mal als Apokalypse mit Mystery Touch - geworden ists ne Telenovela mit Spießbürger-Hofstaat und deren First World Problemchen.
Und ich versteh jeden, der sich darauf partout nicht einlassen will oder kann.
Dann biste aber hiermit nun ausreichend gewarnt und kannst Dir diese optisch immer noch richtig schicke, jedoch extrem Kaugummi-artig erzählte Reise durch ne Menschen- aber nicht Handlungs-leere Vorstadt getrost sparen.
Wenn Du allerdings entweder einfach viel zu viel Zeit hast oder Dich für ne interessante, jedoch sehr entschleunigte Reise mit interessanten (ebenfalls endlosen) Gesprächen ohne Dialog-Möglichkeiten begeistern kannst... ja dann greif zu und den leichten Mystery Anstrich samt sachtem Last-Man-on-Earth-Einsamkeits-Grusel gibts halt noch gratis obendrauf.
Mir gefällts immer noch, bleibt aber hinter dem Erstling um Längen zurück.
Dennoch empfehl ichs Dir im Sale und für nen verregneten Herbsttag gibts auch echt schlechtere Atmo-Alternativen.
Also ab ins Kleinstadt-Idyll mit Dir und beim laufen, immer weiter laufen, manchmal Gesprächen laufen... ähhhmmm, lauschen, meinte ich natürlich und dann wirklich wieder weiter laufen wünsch ich Dir wie immer...
... viel Spaß ;-)
Und hey, wenn´s Dir gefallen hat, ne Runde von mir zu lesen, dann klick hier:
Fieldy´s Game Gedankenfetzen
und da gibts mehr von mir auf meiner Kuratoren-Seite. Schmökern for free: Also stell Dir nen Tee bereit und viel Spaß beim Lesen...
Steam User 8
Liebe Leute, ist das wunderschön!
Everybody's Gone to the Rapture ist ein kleiner Diamant, der in der Blütezeit seines Genres Mitte des letzten Jahrzehnts etwas untergegangen ist. Das mag daran liegen, dass er im Vergleich zu einem Firewatch, What Remains of Edith Finch oder The Vanishing of Ethan Carter nochmal etwas nischiger einzuordnen ist.
Wo diese Spiele zumindest noch ein gewisses Maß an Interaktivität oder gar kleine Rätsel im Repertoire haben, ist der Gameplay-Aspekt in Everybody's Gone to the Rapture auf ein Mindestmaß reduziert gehalten. Ähnlich wie in Dear Esther, dem Genre-Begründer und Erstlingswerk des Studios The Chinese Room, wird vom Spieler nicht viel mehr verlangt, als durch die Welt zu navigieren und die Story-Häppchen aufzunehmen.
Der bedächtige Weg
Wobei man es auch so ausdrücken könnte, dass das Spiel gerade damit einiges vom Spieler verlangt. Hier gibt es keine Reizüberflutung, sondern nur die ruhige, träge Idylle eines Tals im ländlichen England. Entweder verliert sich der Spieler in dieser enorm atmosphärischen Kulisse und dem emotional präsentierten Mysterium dahinter - oder das Spiel verliert den Spieler.
Kompromisse macht Everybody's Gone to the Rapture nicht. Anders als in Dear Esther erkunden wir hier eine komplett offene Welt. Das Spiel gibt dafür ein sehr gemächliches Lauftempo vor, das durch die Sprint-Taste nur recht subtil gesteigert werden kann. Ja, es gibt eine Sprint-Taste und sie funktioniert auch entgegen der Darstellung so einiger Forum-Kommentatoren.
Aber es würde in keinster Weise zum Spiel passen, wenn man hier durch die Dörfer stürmen könnte wie Faith durch die Welt von Mirror's Edge. Es ist die künstlerische Vision der Entwickler und ihnen war sicher auch bewusst, dass sich längst nicht jeder Spieler für diese aggressive Gemächlichkeit begeistern kann.
Aber wer es kann, der wird belohnt. Everybody's Gone to the Rapture ist ein absolutes Atmosphäre-Brett, was zum einen an der immer noch beeindruckend schönen Grafik liegt. Die Cryengine rendert ein äußerst authentisch wirkendes Tal in der englischen Provinz auf den Bildschirm. Die wenigen Alterserscheinungen treten schnell in den Hintergrund, wenn wir mit den Licht- und Wettereffekten der von Region zu Region dynamisch wechselnden Tageszeiten verwöhnt werden.
Das Fleisch
Und dann ist da natürlich die Geschichte, ohne die das Spiel nur eine schöne leere Hülle wäre. Zum Glück also kann Everybody's Gone to the Rapture hier überzeugen. Wie sich aus dem Titel schon erahnen lässt, untersuchen wir das seltsame Verschwinden sämtlicher Bewohner des Tals. Die grundsätzliche Richtung der Story wird schnell klar, aber die zahlreichen auffindbaren Rückblenden in Form von dreidimensionalen Licht-Projektionen führen uns detailliert in eine Vielzahl individueller Schicksale ein.
Wir können im Laufe der etwa sechsstündigen Handlung also nicht nur das große übergreifende Mysterium entwirren, sondern auch in das Leben, die Sorgen und Hoffnungen vieler der Bewohner eintauchen. Um hier dranzubleiben, sollte man sich gut die Namen und Beziehungen der Personen merken, da es leider kein Tagebuch gibt, in dem so etwas theoretisch automatisch vermerkt werden könnte. Auch die Chronologie der Geschehnisse müssen wir uns selbst zusammenordnen.
Es gibt aber zwei klare Protagonisten, deren persönliche Geschichte etwas einfacher zu verfolgen ist. In jedem Fall steckt in Everybody's Gone to the Rapture eine Menge guter Stoff drin. Ich hab mir nach Spielende einen ellenlangen Artikel von Kotaku zur kompletten Story durchgelesen und noch ein paar gute Aha-Momente gehabt.
Der Geschichte sehr zuträglich ist auch die hervorragende deutsche Synchronisation, die es sogar schafft, den typisch britischen Charakter einiger der Figuren toll zur Geltung zu bringen.
Und...wie soll man es anders sagen. Der Soundtrack gehört zum Bemerkenswertesten, was die Spielewelt bisher hervorgebracht hat. Jessica Curry, die Mitgründerin des Studios The Chinese Room, zeichnet als Komponistin dafür verantwortlich und sorgt dafür, dass dieser Spaziergang von enormen orchestralen Stücken mit himmlischen Choreinlagen und prächtigen Sologesängen untermalt wird. Wobei "untermalt" eigentlich eine Untertreibung ist, denn die pointiert eingesetzten Stücke reißen das Erlebnis förmlich an sich.
In diesen Momenten verschmelzen die herrlichen Sonnenuntergänge und Landschaften, der Klang und das Drama der Geschichten dieses Tals zu einer virtuosen Symbiose irgendwo zwischen Poesie und Kitsch. In jedem Fall hat mich Everybody's Gone to the Rapture damit berührt. Vielleicht gehört ihr ja zu den Spielertypen, bei denen das auch gelingen kann. Wenn ihr die Geduld hattet, bis hierhin zu lesen, ist das vielleicht schon mal ein positives Zeichen.
Persönliches Rating: 80/100
Fazit
Selbst für dieses Genre sehr reduzierte Spielmechaniken werden die Zugänglichkeit für so manchen erschweren, doch wer sich in dieser herrlichen Welt und dem dramatischen Mysterium verliert, wird reich belohnt!
Und hier noch ein eventuell sehr wichtiger technischer Hinweis: Bei Performance-Problemen mit Nvidia-Karten sollte man in der Nvidia-Systemsteuerung den Modus für geringe Latenz auf "Ultra" stellen. Hat bei mir Wunder bewirkt.
Steam User 3
Toller Walking Simulator mit toller Grafik und super schönem Soundtrack.
Leider hatte das Spiel bei mir einige Performance Probleme.
Besonders während Corona hat das Spiel nochmal anders gekickt.
Gerne mehr von dieser Art.
Mir hats sehr gefallen.
Steam User 1
Ein Kleines Aber schönes Spiel kann ich jeden ans Herz Legen der auf sowas steht!
Steam User 1
Spannend und entspannend zugleich! Hier wird man eingeladen, einem mysteriösen Fall auf die Schliche zu kommen, bei dem eine ganze Gemeinschaft wie ausgestorben scheint. Ohne zu viel zu verraten, es ist reines Laufen und Storytelling mit einigen interessanten Seitenfäden, um ein besseres Verständnis der Geschichte und Charaktere zu bekommen. Sprinten fällt weg, man spaziert lediglich durch die sehr schöne Welt und saugt die Atmosphäre und Story auf und man will unbedingt herausfinden, was denn dort passiert ist. Grafisch sind die Umgebungsdetails, sowie die Licht- und Wettereffekte gut gelungen.
Insgesamt ein relativ kurzes, aber spannendes und mysteriöses Abenteuer, bei dem man viel läuft und auch Geduld mitbringen muss.