Depraved

Erst Mal im Großen und Ganzen würde ich eher einen Daumen zur Seite geben.
Man kann devinitiv Spaß mit diesem Spiel haben. Siedlungsaufbau und Ressourcen sind soweit stimmig und auch die Indianer und Banditen, sowie Tierangriffe machen das Spiel dynamischer.
Mir gefällt auch das System, ähnlich wie bei Anno, dass du mit Besseren und mehr Leuten mehr freischaltest.
Das Farmsystem und das Zuchtsystem gefällt mir auch. Auch die Herstellung verschiedener Nahrungsarten.
Jetzt kommen einige Kritikpunkte.
Das Spiel wurde vor 3 Jahren das letzte Mal geupdatet. Man kommt aktuell recht schnell an die Grenzen der Engine. Baut man mehr als eine große Stadt laufen viele eigentlich bewegende Objekte auf der Stelle.
Mit den Indianern kann man handeln, auch wenn es eigentlich noch nicht freigeschaltet ist.
Sobald man eine gewisse Größe erreicht hat wird es doch langweilig, weil keine Herausforderung mehr besteht.
Der Ausbau der Häuser lohnt sich über Stufe 2 eigentlich auch nicht, weil die Kaufleute so viel wollen und kaum mehr Geld geben.
Werkzeuge kosten 45 beim Kauf. Kohle kostet ca. 70 und man braucht 2 davon um 1 Werkzeug herzustellen. Das macht das Ganze recht sinnlos. Mal davon abgesehen, dass man auch noch 2 teure Betriebe zum herstellen braucht. Außerdem hat man nie genug Kohle, wie man bräuchte um die Ressourcen einzuschmelzen und man kann sie nur in Minen abbauen.
Das Hotel hat auch kaum Sinn. Man bekommt weniger als wenn man Häuser baut und hat die Bedürfnisse der Leute trotzdem.
Über den Zug kommen zwar Leute, aber es wäre besser das auch gleich mit Handel zu erweitern, dann ist der Bahnhof auch deutlich nützlicher und kostet nicht nur.
Der Scheriff verteidigt zwar, aber er kostet viel und verteidigt nur einen kleinen Bereich selbständig. Das ist absolut dumm. Davon abgesehen macht er nichts, wenn er hunger oder dergleichen hat-
Der Galgen ist auch sinnlos, er kostet und so oft muss man niemanden hängen als, dass er ne legitime Daseinsberechtigung hat.
Die Bank kostet dich einiges, dauerhaft, und man kann aktuell nur einen extrem überteuerten Kredit aufnehmen. Das ist sinnlos. Man sollte mehr mit der machen können.
Friedhof und Bestatter haben auch nur begrenzt einen Sinn. Der Friedhof ist irgendwann voll und man muss einiges zahlen um ihn umzugraben. Der Bestatter ist zu langsam um mehr als nur eine Leiche gleichzeitig wegzuräumen. Bei einer Schießerei sind aber schnell Mal 4-5 Personen tot. Die Leichen vergammeln einfach, weil der einfach nicht hinterher kommt.
Ein ganz großes Problem ist die Vermüllung der Karten auf Lange sich. Vor allem durch Banditen bleiben überall Waffen liegen, aber auch andere Dinge die man mit einem Dorfbewohner Stück für Stück aufnehmen und wegtragen lassen muss. Nach ein paar Jahren liegt viel zu viel auf der Karte rum, man sollte ein Decaying System einbauen.
Die Anzeigen für Rohstoffe gehen auch nicht weg, wenn die Minen leer gelaufen sind. Das stört.
Man kann seine Stadt nicht endlos ausbauen, da man irgendwann nicht mehr erweitern kann. Mich nervt es viele Städte zu haben. Das ist aber eher was Persönliches.
Vielleicht kann man auch etwas machen, dass man später in andere Karten expandiert oder dergleichen.
Ihr solltet noch einiges an an dem Spiel machen.

Depraved ist ein klassisches Aufbauspiel im Wilden Westen. Auch für Neulinge leicht zugänglich, was ich persönlich wichtig finde. Neben dem Aufbau der Stadt / Städte gibt es Kämpfe vor allem gegen Banditen, aber auch Indianer oder wilde Tiere. Mit Soldaten, dem Sheriff oder Jägern kann Hilfe organisiert werden. Ich habe das Spiel in einem einzigen Durchlauf mit 25 Stunden durchgespielt, und auch die meisten Errungenschaften von Steam dabei erhalten. Für mich waren es 25 Stunden gute Unterhaltung meiner Lebenszeit, und daher kann ich Depraved guten Gewissens jedem empfehlen. Vor allem weil Depraved sich gut an der Geschichte vom Wilden Westen orientiert, und mit schöner Wildwestmusik und Grafik einem diese Geschichte und Landschaft näher bringt.