Darkwood
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Darkwood – a new perspective on survival horror. Scavenge and explore a rich, ever-changing free-roam world by day, then hunker down in your hideout and pray for the morning light. Survival horror from a top-down perspective that is terrifying to play. No hand holding or quest markers. Test your skills and figure things out on your own! By day explore the randomly generated, ever-sinister woods, scavenge for materials, craft weapons and discover new secrets. By night find shelter, barricade, set up traps and hide or defend yourself from the horrors that lurk in the dark. Gain skills and perks by extracting a strange essence from mutated fauna and flora and injecting it into your bloodstream. Watch out for unexpected consequences… Meet eerie characters, learn their stories and decide their fate. And remember – don’t trust anyone. As nights go by, the lines between reality and nightmarish fantasies begin to blur. Are you ready to step into Darkwood?
Steam User 8
"Respektiere den Wald!" - Darkwood
1) "Hab' Geduld!" - Die Prämisse
Wir schlüpfen in die Rolle des "Fremden". Alle Beobachtungen, Gedanken und Schlussfolgerungen sind in Texteinblendungen in der Ich-Perspektive verfasst. Der Protagonist wird im titelgebenden Wald von einem Berufsarzt in Obhut genommen. Gutwillig ist er kaum: Unser einstiger Retter fesselt und foltert den Protagonisten, um an Information zum Aufenthaltsort des geheimen Untergrunddurchgangs zu gelangen, der aus den Wald führt. Wir entkommen schließlich, und wachen mitten im Wald auf, wo wir auf den ersten der zahlreichen Charaktere stoßen: Den Händler.
2) "Konzentriere dich!" - Das Gameplay
"Survival-Horror" ist heutzutage eine inflationäre Bezeichnung für ein immenses Sammelsurium an Spielen, die oft Eines gemeinsam haben: Nachts überleben und tagsüber Dinge zusammenbasteln, um wiederum nachts besser überleben zu können. Obwohl diese Formel auch auf Darkwood grob zutrifft, wäre diese Reduzierung geradezu lachhaft unfair. Die besten Spiele spielt man so, als wäre man selbst in der Situation, die das Spiel vorgibt, und handelt dementsprechend: Intuition und Spielmechanik gehen Hand in Hand. Darkwood gelingt diese immersive Interaktion, die auch ohne ein übereifriges Tutorial frisch von der Hand geht. Den Großteil des Spiels verbringen wir damit, die umliegende Gegend zu erkunden und herauszufinden, was hier überhaupt los ist und wie wir dieser Odysee entfliehen können.
Einmal am Tag in den Morgenstunden treffen wir den "Händler". Stumm, aber zum Tauschgeschäft bereit, können wir hier die einzige Währung (Ruf) gegen Gegenstände eintauschen oder Gegenstände direkt miteinander tauschen. Beim Erkunden der feindlichen Spielwelt finden wir Holz, Metallschrott und anderes bekanntes Rohmaterial, mit dem wir bessere Waffen, Werkzeuge und rudimentäre Verteidigungsanlagen - wie improvisierte Fallen - herstellen. Vieles davon ist zerbrechlich oder für den einmaligen Gebraucht gedacht. Somit kämpfen wir permanent gegen die Ressourcenarmut an. Eine gute Nachricht: Überleben wir eine Nacht, bekommen wir "Ruf" geschenkt. Das können wir wiederum für den Handel nutzen. Geschickt eingesetzt, lässt sich so Stück für Stück ein Vorteil aufbauen - vorausgesetzt, man überlebt die Nächte auch.
Denn in der Nacht kommen die Schatten. Manchmal passiert einfach nichts und wir warten kauernd neben unser flackernden Stehlampe und haben die verbarrikadierte Tür im Blick. Manchmal versuchen wilde Hunde in die sichere Bastion einzudringen. Und manchmal... klopft es an der Türe. Erst zaghaft, dann mit vehementer Boshaftigkeit. Dann Stille. Wir ignorieren das wilde Hämmern und kauern uns in die Ecke. Am nächsten Morgen öffnen wir schlaftrunken die Eingangstür. Auf dem Boden ein Briefumschlag. Darin eine Einladung. Eine Einladung zu einer Hochzeit mit Wegbeschreibung. Ich ging dorthin. Was ich auf dieser "Hochzeit" erlebt habe, werde ich mein Leben lang nie wieder vergessen.
3) "Ich sehe Hass und Furcht in ihren Augen!" - Das Charakterdesign
Obwohl die meisten Nichtspielercharaktere in Darkwood Menschen/menschenähnlich sind, lässt ihr zerfurchtes und verzerrtes Erscheinungsbild anderes vermuten. Viele Charaktere begegnen uns als Chimären ("Wolfman", "Chicken Lady", "Snail", "Mushroom Granny"), häufig grauenvoll verschmolzen mit ihrem Konterpart. Die Mushroom-Lady heißt übrigens deswegen so, weil ihr Pilze aus dem Kopf wachsen. Hat der Protagonist sich nicht unter Kontrolle (sprich, wenn wir dies als Spieler möchten), wird der Protagonist von seiner fungalen Gier getrieben, und diese schmackhaften Pilze schließlich essen. Und verspeist hierbei etwas mehr als nur das Haar der Großmutter...
Überhaupt entscheiden wir durch unser Handeln über das Schicksal so mancher Figuren. Auch Nichtstun ist in Darkwood eine Entscheidung und trägt Konsequenzen. Die Menschen um uns herum werden sich erinnern und dementsprechend handeln. Auch den Arzt aus dem Prolog treffen wir wieder, und haben nach dem Anhören seiner Geschichte womöglich weniger Rachegedanken, als wir vielleicht vermuten würden. Auch sein Schicksal liegt in unseren Händen. Ab der Mitte des Spiels spaltet sich der weitere Spielverlauf gar in zwei Hälften, je nachdem, ob man mit dem "Wolfman" kooperiert oder nicht. Die Nichtspielercharaktere in Darkwood sind nicht irgendwelche namenlosen Questgeber. Sie sind ein Teil dieser Welt, und damit Teil des wahnsinnigen Mahlstroms, der den Protagonisten immer mehr in die Tiefe zieht.
4) "Alle Straßen führen tiefer in den Wald" - Das Sound- und Musikdesign
Darkwoods "Von-oben"-Spielperspektive und Sichtkegel-Mechanik lässt Vieles verborgen und daher unserem Geist umso mehr Freiraum für Interpretationen. Allzu häufig ist es dunkel, unsere knisternde Taschenlampe beleuchtet nur einen fahlen Spalt. Gerade hier ist es wichtig, diese sensorische Lücke mit dem zu füllen, was im Horrorgenre allgemein eines der bedeutendsten Elemente ist: Die Akustik. Und hier besticht Darkwood mit Bravour. Bellende Hunde, weinende Kinder, der gellende Schrei einer Banshee, das fleischig dumpfe Wummern, wenn ein Vorschlaghammer durch Haut reist, die darunterliegenden Knochen krachend splittern. All das nehmen wir durch die stimmigen Geräusche intensiv wahr. Gerade nachts, wenn es genreüblich besonders zur Sache geht und unser Haus von unvorstellbaren Schrecken heimgesucht wird, ist die Geräuschkulisse nicht nur Horrorgarant, sondern auch spielrelevant: Richtungshören und das Zuordnen von Geräuschen sind in Darkwood ein wichtiges und hilfreiches Element, um den Alptraum lebend zu bestehen.
Zumindest bis zur nächsten Nacht.
Dem Komponisten Artur Kordas gelingt es, die Grundstimmung des Spiels durch seine "dark ambience" Stücke zu untermauern, zu ergänzen. Interessant hierbei: Das einzig hoffnungsvoll klingende Lied ist "New Dawn". Nach einer panischen Nacht, von Schrecken geplagt, kommt der Protagonist im sonnendurchfluteten Versteck wieder zu Bewusstsein.
Und findet in dieser "Neuen Dämmerung" zumindest für diesen einen Moment innere Ruhe.
5) "Verbrennt sie alle!" - Das Fazit
Darkwood ist das erste Spiel, das mich Hoffnungslosigkeit, Tristesse und schiere Verzweiflung in dieser Intensität erleben ließ. Darkwood ist düster. Darkwood ist erbarmungslos. Darkwood ist das beste Survival-Horror-Spiel, das es gibt. Ich gehe einen Schritt weiter: Für mich ist Darkwood das beste Horrorspiel, das es gibt.
Nach 57 Spielstunden, drei Spieldurchläufen und dem versteckten Epilog, der die Geschichte noch mal ordentlich durch den Fleischwolf dreht, könnte man sagen, ich habe das Spiel durchdrungen. Und obwohl ich in diesem Indie-Kleinod sicher mehr gesehen und erlebt habe als die meisten (nur 3% der Spieler haben das Ende gesehen!), wirkt Darkwood auf mich auch heute noch wie ein dichter, undurchdringlicher Wald. Voller Mysterien und Gefahren.
Ohne Ausweg.
Ohne Entrinnen.
Und ohne Hoffnung auf Erlösung.
Respektiert den Wald!
Habt Geduld!
Konzentriert euch!
Steam User 3
Dieses Spiel ist einfach der Wahnsinn. Ich finds gut wie kleinere Studios mit Herz, den großen "Triple A" Spaßvögeln mit wenig Mitteln richtig Dampf machen!
Ein Spiel muss in sich stimmig und in dem was es sein will konkret sein. Einfach "rund".
Und genau das ist Darkwood. Die Grafik, der allgemeine Look, die Soundkulisse, die verwirrende Story und die Spielmechaniken passen zusammen wie Deckel und Topf.
Wer düstere Geschichten mit realistischem Setting aber übernatürlichem touch, eine "andere Perspektive", Grusel ohne Jumpscares und Wiederspielwert sowie Grübeln während und nach der Geschichte (es wird nichts vorgekaut) mag, dem kann ich dieses Gem nur ans Herz legen! Spielzeit kann zwischen 10 und 30std liegen, je nachdem wie man die Augen offen hält. Und macht nicht den Fehler, alles zu schnell rushen zu wollen oder zu googlen. Nehmt euch Zeit!
Zudem: Die Entwickler bieten ihr Game umsonst auf Torrent an, bitten jedoch um einen Kauf, sollte einem das Spiel gefallen. Faire Sache würde ich sagen.
Also geht `ne Runde spazieren und lasst euch vom Wald verschlingen! Ich spiele es bestimmt nochmal irgendwann in Zukunft.
Danke fürs Lesen :)